Brandenburg 2020 - Tag 3

An unserem heutigen Tag, den 04.06.20, ging es zu einem Lost Place. Unser Cachemobil parkten wir auf dem angegeben Parkplatz, der im Cache: Schlüssel der Macht (reactivated) ausgewiesen ist.

Der Parkplatz ist so unscheinbar, dass wir beim ersten Mal direkt daran vorbei gefahren sind. Also mussten wir die nächste Gelegenheit suchen, damit wir drehen können. Leider klappte auch es auch beim zweiten Versuch nicht. Also noch mal drehen bei der nächsten Gelegenheit und dann die Augen aufhalten. Es ging dann rechts ein Weg rein, wo wir direkt abparken konnten. Von der Hauptstrasse konnte man so direkt unser Auto nicht sehen, was irgendwie auch unheimlich war.

Der Fahrradanhänger wurde startklar gemacht und dann ging es erstmal über die Hauptstrasse und anschließend über die Schienen weiter in Richtung Wald. Denn hier im Norden von Vogelsang wartet die "Stadt im Wald" auf uns. Hier führte uns eine ca. 3 km lange Strasse immer tiefer in den Wald, bevor sich das erste Gebäude zeigte.



Hier im Norden von Vogelsang entstand nach dem 2. Weltkrieg - so um 1950 - ein bedeutender Standort der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD). Die Kaserne Vogelsang - auch "Stadt im Wald" genannt, war ein Neubaustandort.

Neben der 25. Panzerdivision, der 20. Gardearmee und etlichen Regimentern, war hier auch die taktische Raketenabteilung stationiert. Zeitweise lebten hier mehr als 15.000 russische Soldaten und Zivilisten in der "Militärstadt", die neben Wünsdorf die umfangreichste bebaute russische Liegenschaft war.

Auf dem gesamten Gelände befanden sich hunderte Gebäude, darunter Kino, Sporthallen, Schule, Bäckerei, Wäscherei, Lehreinrichtungen, Wartungswerkstätten, Wasser-, Heiz und Klärwerk, Krankenhaus und natürlich Unterkünfte für die Stäbe, Regimentar und die der Devision.



Damit man den enormen Bedarf der Garnisson sicherstellen konnte, führte vom Bahnhof Vogelsang ein Anschlussgleis zu einem Lagerzentrum mit Kühlhaus, Lagerhäusern, Kopframpe und Tanklager.

Der Bahnhof diente mit seinem Hauptgleis und den sieben Nebengleisen sowohl als Startpunkt für Truppen- und Materialtransporte, als auch als Rangierbahnhof für Versorgungsgüter der umliegenden Standorte. Das Tanklager deckte den Wochenbedarf der Garnison ab. Der Treibstoff kam über die Schiene aus Wismar.

Mit dem Abzug der russischen Truppen 1994 liegt das riesige Gelände brach und wird im Rahmen von Konversionsmaßnahmen nach und nach abgerissen und renaturiert. Aufgrund vieler Munitionsreste im Boden kann das Betreten der abgesperrten Bereiche lebensgefährlich sein. Man sollte immer sehr vorsichtig sein, wo man hintritt.



Für mehr Bilder schaut doch einfach mal in unserer Berlin / Brandenburg-Galerie vorbei.

Wir waren von der "Stadt im Wald" fasziniert und haben in der Zeit, wo wir da waren, nicht alles gesehen. Aber es wurde die Chance genutzt ganz viele Erinnerungen zu schießen und es einfach mal auf sich wirken lassen. Wer weiß, wie lange diese "Stadt im Wald" noch geben wird. Eigentlich sehr schade, dass Geschichte dann auf diese Weise immer verschwindet.

Nachdem wir dann das Final hatten, ging es auch langsam zurück zum Auto. Wir waren pünktlich wieder zurück. Sobald wir alles verstaut hatten und im Auto saßen, fing es an zu regnen.

Auf unserer Lesezeichenliste könnt ihr hier sehen, was wir heute so gemacht haben.
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