Gedenkstätte Bergen-Belsen

Vor dieser Gedenkstätte waren wir schon mal am 10. April 2020. Jacky hatte sich zum Geburtstag einen Ausflug in diese Gegend gewünscht und sie suchte zwei Caches auf, die sich vor dem Gelände befinden: Gedenkstätte Bergen-Belsen und GBB. Die Gedenkstätte selber hatten wir aber nicht besucht, nahmen uns dieses aber immer wieder mal vor.

Einen Tag vorher scrollte sich Jacky durch die Adventure-App für LabCaches. Sie wurde dann auf den LabCache "Never forget - Bergen-Belsen" aufmerksam, der auch ein Bons beinhaltet: "LAB Bonus Never forget - Bergen-Belsen".

Unser heutiger Ausflug am Sonntag, den 24. Januar 2021 führte uns somit erneut zur Gedenkstätte Bergen-Belsen. 

Die erste Station vom LabCache führte uns zu einem Mahnmal aus Rost mit folgendem Text auf der Infotafel: "Dieses Mahnmal weist auf die nahe gelegene Rampe hin. Von dort aus mussten die Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge, die mit der Reichsbahn hierher transportiert wurden, in das Lager Bergen-Belsen marschieren.".

Im LabCache wurden wir darüber auch informiert, dass die Gedenkstätte Bergen-Belsen auch ein Waggon restauriert hat, den man sich dann auch anschauen kann. Leider sind wir diesen Weg nicht weit genug gegangen, um uns diesen Gedenkort ebenfalls anzuschauen.

Da hier auch der Multi "Mahnmal in Rost: Durch Wald und Flur" gelistet ist, werden wir uns den Gedenkort Waggon beim nächsten Besuch anschauen. Wir gehen davon aus, dass der Multi vielleicht auch dort vorbei führt.

Nachdem wir die Frage an der ersten Station beantwortet hatten, parkten wir unser Auto auf den Parkplatz der Gedenkstätte um. Hier wurde der Fahrradanhänger für den kleinsten Minicacher start klar gemacht und dann ging unser Spaziergang los.

Aber zuerst starten wir mit ein paar Fakten zu diesem ehemaligen Konzentrationslager. Diese kann man auch auf dem Informationsschild entnehmen, bevor man das Gelände der Gedenkstätte betritt:

1940-1945: Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht

  • ab Juni 1940 wurde in einem ehemaligen Bauarbeiterlager französische und belgische Kriegsgefangene untergebracht
  • ab Mai 1941 fand ein Ausbau zu einem Mannschafts-Stammlager mit Lazarett für sowjetische Kriegsgefangene statt
  • im Winter 1941/42 gab es ein Massensterben aufgrund unzureichender Versorgung
  • Im April 1943 wurde das Areal des Hauptlagers an die SS ("Schutzstaffel") übergeben. Das Kriegsgefangenenlazaretts wurde noch bis Januar 1945 weiter betrieben.

1943-1945: Konzentrationslager der SS

  • im April 1943 wurde das Konzentrationslager (KZ) eingerichtet.
  • ab Dezember 1944 gab es ein Massensterben aufgrund von Überfüllung und unzureichender Versorgung
  • am 15. April 1945 erfolgte die Befreiung durch britische Truppen
  • bis Mitte Mai 1945 wurden die Toten auf dem ehemaligen Lagergelände in Massengräbern bestattet

1945-1950: Displaced Persons Camp

  • von April bis Mai 1945 wurden die Überlebenden evakuiert und in einem Nothospital in der benachbarten Kaserne in Belsen
  • bis Herbst 1945 wurde das Nothospital in Lager für polnische und jüdische Displaced Persons (DP) umgewandelt
  • im Herbst 1946 wurde das polnische DP-Camp aufgelöst
  • Sommer 1950 wurde das jüdische DP-Camp aufgelöst

Ab 1945: Gedenkstätte Bergen-Belsen

  • im November 1952 war die Einweihung der Gedenkstätte sowie die Übergabe an das Land Niedersachsen
  • in April 1966 wurde die erste Dauerausstellung eröffnet
  • 1987 wurde ein wissenschaftlicher und pädagogischer Betrieb aufgenommen mit Eröfffnung einer Dauerausstellung im April 1990
  • ab 2001 wurde die Gedenkstätte neu gestaltet und erweitert mit Eröffnung eines neuen Dokumentationszentrum im Oktober 2007

Die genauen Zahlen der Opfer des Kriegsgefangenenlagers und des KZ Bergen-Belsen lassen sich nur schwer ermitteln.

Im Kriegsgefangenenlager starben fast 20.000 Gefangene. Die Wehrmacht ließ sie auf einem Friedhof 600 Meter vom Lager entfernt begraben.

Im KZ Bergen-Belsen starben mindestens 52.000 Häftlinge. Viele der Toten wurden nach der Befreiung in Massengräbern auf dem ehemaligen Lagergelände bestattet. Ein weiterer Friedhof befindet sich in der Kaserne in Belsen. Bislang sind nur etwa 10.000 der verstorbenen KZ-Häftlinge namentlich bekannt.

Auf dem Friedhof des ehemaligen Lagergeländes befinden sich:

  • 13 Massengräber
  • 15 Einzelgräber
  • 1 jüdisches Mahnmal (September 1945)
  • 1 polnisches Hochkreuz (November 1945)
  • mehr als 100 Gedenksteine
  • 1 Inschriftenwand und Obelisken (1952) 

Nachdem wir alle Fragen vom LabCache beantwortet hatten, gingen wir noch über das restliche Lagergelände und schauten uns die vielen Informationen an. Als wir beim Cachermobil zurück waren, ging es an die Berechnung des Bonus. Dieser liegt ein bißchen außerhalb von der Gedenkstätte und muss erangelt werden.

Wir parkten unser Auto erneut um und Jacky zog alleine dann mit der Angel auf dem Rücken los. Als die Dose gesichtet wurde, war alles andere nur Formsache. Nachdem der Eintrag ins Logbuch erfolgte, wurde diese wieder nach oben befördert.

Nun ging es mit unserem Cachermobil wieder nach Hause.

Für mehr Bilder schaut doch einfach in unserer Cache-Touren-Galerie vorbei.

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# 1 - 10.10.2021 - 17:18
von luna_tick


Eine bewegende, bedrückende Gegend, an der man an jeder Ecke an die Schrecken der Geschichte erinnert wird. Wie gut, dass es auch Geocaches gegen das Vergessen gibt.